DE|HUMAN: Sounds jenseits des Menschen – Forschungsprojekt von *AnnaSchürmer
Friedrich Nitzsche verkündete unter den Zeichen von Säkularisierung und Aufklärung: »Gott ist tot«; Michel Foucault sah im Dämmern der Postmoderne den Menschen verschwinden »wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand«. Beide Philosophen dekonstruierten damit die humanistische Weltsicht, die den Homo Sapiens als Schöpfer und Zentrum des Weltgeschehens installierte. Im 21. Jahrhundert ist die Erosion des Human(istisch)en weiter fortgeschritten: Unter dem Einfluss einer permanent beschleunigten Technologie geistern post- und transhumanistische Konzepte durch Alltagskultur, Wissenschaften und die Künste. Gemeinsam ist diesen der Glaube an die Überwindung des Menschseins: Der Transhumanismus überhöht den Menschen durch dessen technologische Optimierung und unterläuft jenseits religiöser Glaubenssätze und medizinischer Optionen die Logik der biologischen Endlichkeit. Aus posthumanistischer Sicht ist die Sterblichkeit eher Beleg für die Demontage menschlicher Überlegenheit: Hier wird die Sonderstellung des Homo Sapiens im Weltgefüge negiert und dieser lediglich als eine von vielen Spezies einer bio-technologisch geformten (Um-)Welt dargestellt.
Mein Forschungsprojekt ›De|Human‹ lauscht den Sounds der post- und transhuman(istisch)en Klangwelt – und fandet dabei nach den Prämissen einer (post)digitalen Epochenästhetik.