Online Radio Master

Berufsbegleitender Masterstudiengang

Disclaimer: Der Studiengang wurde im Jahr 2010 eingeführt und bis 2015 regulär angeboten. Seitdem ruht das Studienangebot aus infrastrukturellen Gründen. Eine Reaktivierung wird geprüft.

Der Masterstudiengang ONLINE RADIO bietet Menschen, die als Journalist:innen, Medienautor:innen und -produzent:innen bereits einschlägige berufliche Erfahrungen gesammelt haben, ein Spektrum an theoretischen Kenntnissen, praktischen Fertigkeiten, konzeptionellen Fähigkeiten und Einblicken in verschiedene Produktionspraktiken im Schnittbereich von Hörfunk und Multimedia, das sie für anspruchsvolle Tätigkeiten des Qualitätsjournalismus im Radiosektor der Zukunft qualifiziert. Der Studiengang ist weiterbildend und berufsbegleitend konzipiert, d.h. er kann in Teilzeit neben dem Beruf innerhalb von zwei Jahren absolviert werden. Der durchschnittliche Arbeitsaufwand pro Woche beträgt 20 Stunden. Bei einem Umfang von 60 Leistungspunkten und einer Regelstudienzeit von vier Semestern wird ONLINE RADIO als Blended Learning-Angebot studiert. Das bedeutet, dass der überwiegende Teil der Leistungen über ein eLearning-System erbracht wird. Zusätzlich finden Präsenzveranstaltungen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg oder an Standorten der Studiengangspartner in Köln, Berlin und Leipzig statt. Die überwiegend dezentrale, online-gestützte Weiterbildung mit jährlich durchschnittlich sechs Präsenzphasen (jew. 3–5 Tage) ist auch neben dem Beruf vom Wohnsitz aus innerhalb von zwei Jahren zu absolvieren.

Der Sektor Radio befindet sich in einem massiven Umbruch. Die Digitalisierung verändert die Produktionsprozesse und Verbreitungsformen, und das Publikum trennt sich in analoge und digitale Nutzer mit jeweils anderen Bedürfnissen und Mediengebrauchsweisen. Jugendliche und junge Erwachsene integrieren die neuen Medien intensiv in ihre sozialen Aktivitäten. Ein zentraler Effekt des damit verbundenen Bewusstseinswandels ist eine Zunahme des aktiven Einbezugs der Rezipient:innen in Prozesse der Auswahl, Distribution etc. Mit neuen Verbreitungsformen ist auch ein wachsendes Spektrum unterschiedlicher Arten von Audioprodukten (Webradio, Podcast, Hörbuch, Audioguide sowie Crossmedia- Produkte) abzudecken. Unklar ist dabei, wie sich Marktanteile auf zukünftige Anbieter von Audioinhalten verteilen werden und damit auch, welche Rolle der Hörfunk spielen wird.

Studienziel ist die Vermittlung vertiefter Kenntnisse journalistischer, konzeptioneller und medienplanerischer Arbeitsweisen für Hörfunkprogramme und wortzentrierte Audioprodukte im Kontext der Digitalisierung. Durch intensive, zusammenhängende und interdisziplinäre Wissensvermittlung im Wechselspiel der Einzelkomponenten soll eine stärker anwendungsorientierte wissenschaftliche Zusatzqualifikation vermittelt werden. Studierende erwerben theoretische, konzeptionelle und praktische Fertigkeiten für bi- und trimediale journalistische und redaktionelle Tätigkeitsbereiche. Praktikerinnen und Praktikern vermitteln dazu die einzelnen Arbeitsgebiete in ihrer Vernetzung und ihrem Zusammenspiel im Medienalltag. Das Studium vermittelt neben theoretischen und analytischen Fertigkeiten vor allem konzeptionelle Kompetenzen im Umgang mit unterschiedlichen medialen Produkten und deren planerischer Umsetzung. Es ermöglicht eine Spezialisierung für verschiedene Ebenen digitaler Produktionsprozesse im Radio- und Audiomarkt.

Das Studium erfordert i.d.R. ein abgeschlossenes erstes Hochschulstudium (z.B. BA), kann aber in Ausnahmefällen durch ein akkreditiertes Anrechnungsverfahren für nachgewiesene berufspraktische Qualifikationen auch ohne ersten Hochschulabschluss studiert werden. Damit wird das Angebot der Lebensrealität und dem Qualifikationsniveau vieler Medienarbeiter:innen gerecht, die z.B. bereits während eines ersten Studiums in einen Medienberuf gestartet sind und aufgrund der hohen beruflichen Anforderungen ihr Studium ggf. nicht abgeschlossen haben. Der Masterstudiengang ONLINE RADIO bietet hier bei ausreichender Qualifikation die Möglichkeit, den ersten Abschluss durch Anrechnung zu ersetzen.

Dokumentation des ersten Experten-Workshops kurz vor Start des Studiengangs im Jahr 2010