»More than meets the Eye«: Sound (Studies) als Methode und Objekt

BA-Seminar (MuK): Methoden der Medien- und Kommunikations-wissenschaft II

Christoph Borbach

Ausgehend von Jonathan Sternes Sound Studies Reader fragen wir im Seminar nach grundlegenden Ansätzen, Konzepten, Theorien und Thesen der Sound Studies. Eine Ausgangsfrage ist dabei zugleich die Gretchenfrage der Sound Studies selbst: Wie ist es möglich, parallel über, aber dennoch mit und durch Klang zu forschen?

Grundlagentexte (Sekundärliteratur, aber auch Quellen) und ihre Diskussion geben uns zunächst einen Überblick über das Feld und seine Kulturgeschichte. In klangexperimentellen Explorationen versuchen wir uns in einem zweiten Schritt – soweit möglich – von der Suprematie des Blicks, und das heißt den Grundlagentexten, zu lösen und nach dem Hörwissen im kulturhistorischen Wandel zu fragen. Der Zugang über das Ohr, so eine basale Arbeitsgrundlage der Sound Studies, unterscheidet sich nämlich wesentlich vom Auge als primärem Organ des Erkenntnisgewinns. Praktiken und Medien der Sonifikation in ihrer Aktualität und Historizität stehen dabei ebenso zur Diskussion wie Klanginstallationen, Techniken der Sprachsynthese und ihre Performanzen (von Kraftwerk bis Miku Hatsune) sowie auditive Infrastrukturen.

Teilnahmevoraussetzung: Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme, Diskussion und die Übernahme eines Referats. Als Prüfungsleistung sind neben schriftlichen Arbeiten explizit auch klangexperimentelle Alternativen (bspw. Soundcollagen/Field Recordings) erwünscht, die durch eine schriftliche theoretische Fundierung flankiert werden sollen.