BA-Übung (MuWi): Berufsfelder der Systematischen Musikwissenschaft
Alan van Keeken
Viele geisteswissenschaftliche Fächer wie die Musikwissenschaft oder auch die Sound Studies stehen im Verdacht „reine Laberfächer“ zu sein. Sie entfernten sich – so eine oft zu hörende Klage – zusehens von den wissenschaftlichen Grundprinzipien: Transparenz des Vorgehens, Replizierbarkeit der Erhebungen und Verfahren und eine zurückhaltende Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund bestehender Forschungsliteratur. Gerade in Zeiten von „Fake News“ und „gefühlten Wahrheiten“ sowie den Angriffen auf Forschungsergebnisse und Studien im Kontext von Klimawandel und Corona-Pandemie erlangen diese Aspekte auch eine politische Dimension. Wie können Musikwissenschaft oder die Sound Studies ähnliche Legitimität produzieren und wie kann dies entsprechend den Fachkulturen und der Spezifik des Gegenstandes geschehen? Wie kann bei der Textexegese, der Beobachtung musikalischer Praxis oder der Klanganalyse gute wissenschaftliche Praxis geleistet werden?
In der Übung zur Vorlesung „Theorie und Methoden der Systematischen Musikwissenschaft und Sound Studies“ werden die in dort vorgestellten Ansätze anhand von Beispielen zur Anwendung gebracht und als Methode im Detail vermittelt. Im Zentrum stehen dabei die Vielfalt qualitativer Methoden der Musiksoziologie und der Sound Studies, es wird jedoch auch ein kurzer Einblick in quantiative Erhebungs- und Auswertungsverfahren gegeben. Ziel ist es, verschiedene Konzepte von wissenschaftlichem Arbeiten und den oben erwähnten Qualitätsstandards zu vermitteln.
Zu jedem Themenblock wird Ihnen durch eine umfassende Literaturliste und weitere Materialien die Möglichkeit eigener Vertiefungsschwerpunkt gegeben.